Miss Germany - Texter Sautter
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Miss Germany

Deutschland-Protokoll (Ruhetag): Tiefenort

Üblicherweise schreib ich nichts über Ruhetage. Heißt ja schon so. Aber diese Mega-Clickbait-Headline mit dem hochperformanten Thema will ich mir bitte nicht nehmen lassen. Ich erwarte Herzchen, gell. Mein Ruhetagseintrag:

Die bemerkenswerten Ereignisse auf Radtouren sind die, die du nicht planen kannst. Üblicherweise Pannen, gesperrte Pässe oder nicht verkehrende Fähren. Wenn‘s dumm läuft, liegst du auf der Nase. Und hörst für den restlichen Tag in Dich rein, ob das Aua jetzt arg dick wird. Wobei du dir die Daumen drückst, dass morgen alles weg ist. Und du dir viel häufiger, als du es willst, ausmalst, was passiert, wenn es eben doch verdammt dick wird, das eigene Aua.

Aber lassen wir das. Nichts von alledem ist am Ruhetag in Tiefenort passiert.

Das Ungeplante erschien bereits am frühen Morgen in Gestalt der amtierenden Miss Germany. So gern ich es herfabuliert hätte, sie kam nicht, um meinen unverwechselbaren Style auf dem Rad zu bewundern. Aber immerhin: Als höchste Würdenträgerin des Ortes war es ihr vorbehalten, unser Redaktionstreffen zu eröffnen. Die Formulierung, die an dieser Stelle in jeder offiziellen Pressemitteilung eines deutschen Pressesprechers alternativlos verwendet werden muss, schreibe ich mit besonderer Freude: „Sie ließ es sich nicht nehmen, …“ PR-Leute kennen dafür kein Synonym. Noch nie las ich dagegen, dass „sich jemand etwas nehmen ließ“. Also so: „Miss Germany ließ es sich dann doch gerne nehmen, die Zeitspiel Redaktion persönlich zu begrüßen.“ Das wäre jetzt ein Satz, den man durchaus hätte erwarten können. Aber es kam anders. Bereits am Vorabend hatten die Gastgeber von Kali Werra den hohen Besuch für die Frühstückszeit angekündigt. Und somit eindrucksvoll verhindert, dass die Redaktion am Freitagabend komplett in den üblichen Begrüßungsgetränken versinkt. Cooler Trick. Mein aufrichtiger Respekt.

Na, lässt es sich jemand nicht nehmen, an dieser Stelle zu fragen, wie sie so war, die Anja? Hab ich mir gedacht, dass die Frage kommt. Was seid ihr aber auch neugierig. Da muss ich der Wahrheit halber schon zugeben: Anja fährt in einer anderen Liga. Downhill.

Nachdem der Clickbait nun wirklich ausgereizt ist, lasst mich bitte noch würdigen, was sonst noch Schönes passiert ist: Um den Tag perfekt zu machen, hatten unsere formidablen Gastgeber Kali Werra am Abend zur Fußballlesung geladen. Welch Ehre für uns Autoren. Einmal im Kaffeetälchen lesen, vor fachkundigem Tiefenorter Publikum: Unbezahlbar. Danke dafür, und natürlich für die exzellenten Thüringer Stadionwürste.

Erkenntnis des Tages: Auf Clickbait schreiben, das bleibt irgendwie unrund. Aus mir wird nie ein anständiger Reiseblogger.

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