31 Mrz Transparenzhinweis 2023 (CO2)
Die Methode, sich mit der CO2-Kompensation den Ehrentitel „klimaneutraler Betrieb“ umzuhängen, ist durchaus umstritten. Kein Gramm freigesetztes CO2 ist gut fürs Klima. Das Konzept der Kompensation muss sich vielleicht nicht zu Unrecht vorwerfen lassen, es gaukle eine Neutralität vor, die so nicht existiert. Umgangssprachlich: Greenwashing.
Richtig ist: Die Idee, das freigesetzte CO2 an anderer Stelle zu kompensieren, verlagert das Problem statt es zu lösen. Umweltschutzorganisationen argumentieren mit Recht, die Kompensation sei über mehrere Jahre angelegt, und helfe kurzfristig nicht, weil wir global gesehen sofort von der weiteren Freisetzung von CO2 runterkommen müssen. Darum gibt’s zum Vermeiden von CO2 keine Alternative. Jeder also mal hübsch an die eigene Nase packen. Und trotzdem: Arbeit setzt CO2 frei. Auch als Texter. Wenngleich nur in überschaubarem Umfang.
Meine CO2-Verbrauche 2022:
– Energie: 0,07 t (dank Wärmepumpe und Ökostrom):
– Mobilität: 0,57 t (dank null Flügen, einer Bahncard 50 und mehr als 600 km mit dem Fahrrad)
– Verpflegung: 0,97 t (ohne Kaffee geht’s nicht, aber das Wasser kommt aus dem Sprudler)
– Material & Abfall: 2,38 t (da schlagen vor allem elektrische Geräte zu Buche, weiß aber nicht, wie ich die ersetzen soll)
Das macht lt. Baden-Württembergische Klimaschutzstiftung einen Ausgleichsbetrag von knapp unter 100 Euro. Zahl ich. Kompensiere ich. Schaden kanns ja auch nicht.
Ein Hinweis zur Zertifiziererei sei erlaubt: Die anerkannten Stellen haben in den letzten Monaten einen ordentlichen Preissprung hingelegt. Weil sie dazu gezwungen wurden. Sie wurde dazu verdonnert, bessere Kontrollmaßnahmen durchzuführen. Im Grunde eine vernünftige Sache. In meinem speziellen Fall als kleiner Einzelunternehmer: eher unpraktisch. Die Kosten für diese Maßnahmen werden natürlich auf alle Kunden gleichmäßig verteilt. Und hier beginnen die Dinge für Einzelunternehmer kostspielig zu werden, ohne dass das Klima profitiert. In meinem Fall: Ich hätte bei myclimate 395 Euro Bearbeitungsgebühr bezahlen müssen, bei anderen Klimapartner noch mehr. Allein für die Bearbeitung, also Bürokratie, nicht für den Ausgleich, also die Hilfsprojekte. Die Preise mögen gerechtfertigt sein, aber eben für große Unternehmen. Nach Unternehmensgröße gestaffelte Bearbeitungsgebühren gibt’s nicht.
Also habe ich mit dem empfehlenswerten Klimarechner der Baden-Württembergischen Klimaschutzstiftung kompensiert. Danke an den Nachhaltigkeitsberater und Sportskameraden Marcus Herget für Grundlagenrecherche und Handlungsempfehlung zum Thema.
Weitere Erwähnungen:
– Meine Jahresspende ging an die Deutsche Umwelthilfe (aus Überzeugung, nach dieser Moderation fürs VfB-Fanprojekt)
– Ebenfalls unterstützt wird die transantlantische Nachbarschaftshilfe mit Hilfsprojekten in Chiapas/Mexico (Ich kenn die Leute, die da arbeiten)
– Darüber hinaus hab ich mich für STELP abgestrampelt, im Rahmen einer Spendensammelei, die mit dem 24-Stunden-Cycling „Rad-am-Ring“ verbunden war.