Bergpennen

Alpträumchen, Tappa Due: Brunico – Tre Cime de Lavaredo, 60 km, ca. 1800 Höhenmeter Nicht immer im Tal pennen, hab ich mir gedacht. Auch mal oben bleiben. Jetzt genieße im Rifugio Auronzo die Aussicht auf die Drei Zinnen. Ihr ahnt den Fehler: Gaaaanz miese Steigung. „Duro?“ werde ich von Wanderern

Nachbrenner

Alpträumchen, Tappa Uno: Brennero – Brunico, 73 km, ca. 300 Höhenmete Jetzt geht das schon wieder los. Am Brenner hängt aus den Baracken die Wäsche quer über den Radweg. Ohne Brille sehen die vielen Shirts aus wie das Startbanner einer Grantour. Bißchen wenig Publikum. Hab mich mit der Bahn an

Tattoo

Alleingang Bari, Tappa 18: Andria – Bari: 71 km, ca. 200 Höhenmeter Andere lassen sich flächige Tattoos stechen. Mein Giro di San Marino hat auch Spuren hinterlassen. Mal öfter an die Fingerchen denken beim Händewaschen. Die Finale Tappa führte mich zuerst wie Paris-Roubaix in der apulischen Variante über Steinwege, die

Oma von rechts

Alleingang Bari, Tappa 17: Manfredonia – Andria: 80 km, ca. 200 Höhenmeter Kurz- und weitsichtig schließen sich nicht aus. Ich bin beides. Außerdem hör ich schlecht. Das Alter. Der Sinn, der am längsten im Argen liegt, ist das Näschen. In Form und Funktion. Seit ich das Ding vor Jahrzehnten auf

Wasser-bitte-schnell

Alleingang Bari 16, Termoli – Manfredonia: 113 km, ca. 1.115 Höhenmeter Die kleinen Sünden… Meine strukturelle Kritik an Termoli wurde auf der heutigen Strecke sofort bestraft. Erst ging’s fuffzich Kilometer langweilig gradeaus. Eine schmucklose Schnellstraße rüber an den Gargano. Keine Dörfer, kaum Vegetation und der Duft von spontanen Müllhalden entlang

Ich Touri-Zicke

Alleingang Bari, Tappa 15, Chieti – Termoli: 108 km, ca.900 Höhenmeter Für die Meisten bedeutet das Meer pure Erholung. Sonne, Strand, Super. Ganz normal: Weil längst bewiesen ist, dass ich nicht mehr normal bin, kann ich’s ja zugeben: Am Meer werd ich zickig. Je touristischer, desto zick. Die Orte leben

Ivan Capone

Alleingang Bari, Cronoscalata Cheiti – Chieti Mensch und Maschine hatten einen Ruhetag dringend nötig. Man könnte es im Giro-Speech auch als Bergzeitfahren verkaufen. Wenn ich mich in Chieti Alto einquartiere, ist es Ehrensache, dass alle drei Bici-Spezialisten unten in Chieti Scalo sind. Höhenunterschied wie Schwäbische Alb. Aber mein Bike wieder

Auf dem Mond

Alleingang Bari 14, L’Aquila – Chieti: 118 km, ca. 2.538 Höhenmeter Einmal Mond und zurück. Ich kann mich an keinen Tag auf dem Rad erinnern, der so eindrucksvoll war, wie der gestrige. Zurück von L’Aquila durch die Abruzzen über den Campo Imperatore nach Chieti. Das hatte im Profil gar nicht

Erdbeben

Alleingang Bari 13, Ascoli – L’Aquila, 119 km, ca. 2500 Höhenmeter L’Aquila soll auf keinen Fall untergehen, nicht im Diario – und auch sonst nicht. Nachdem ich die großen Viecher aus dem Weg räumte, passierte ich die Abzweigung nach Amatriche. Am Abend bestellte ich eine Pizza Nocerina. Erdbeben sind in

Ein-Mann-Gruppetto

Alleingang Bari 12, Etappe 104 km, Macerata – Ascoli: ca. 600 Höhenmeter Der alte Herr auf dem Klapprad hätte mich heute morgen leicht überholt. Trotz Ruhetag war mein Antrieb total im Eimer. Da ging es nicht um Kleinigkeiten wie Rasur. Sondern um den Inhalt. Was ich spürte war so flexibel

Perugia, geschrumpft

Alleingang Bari, Girono di Risposo Die Entscheidung für den spontanen Ruhetag verdanke ich auch Macerata. Von dem Flecken hatte ich zuvor noch nie gehört. Was in meinem Fall auch daran liegen mag, dass der örtliche Fußballklub nur eine Saison in der Serie B spielte, und zwar noch vor dem Weltkrieg.

Weinsteige, alte

Alleingang Bari, Tappa 11, Pesaro – Macerata: 131 km, ca. 1500 Höhenmeter Ich kann nix dafür. Adria-Bilder sind auch nicht besser. Heut ging eh manches schief, wenn man davon ausgeht, dass ich eine gemütliche Flachetappe fahren wollte. Drum zur Abwechslung nach langer Küstenfahrt geplant: Bergankunft in Macerata. Total übersehen hatte

Pantanimomente

Alleingang Bari, Tappa 10, Ravenna – Pesaro: 146 km, ca. 1315 Höhenmeter Marco Pantani hat nie aufgehört. Über dem Fenster des Spacio Pantani fährt er weiter und weiter und weiter. Angetrieben von einem kleinen Motor, der freilich nur während der Öffnungszeiten läuft. Im kleinen Museum erweise ich dem schillernden Piraten

Dolce fare niente

Alleingang Bari, Giorno di Risposo Dolce fare niente hab ich heute hinbekommen. Ich wohne im Il giardino roccioso, einer Pangsion mit Familienanschluss, fünf Katzen, einem Hund und eben dem namensgebenden Garten, bei dem an jedem Pflänzchen auf einem handgeschriebenen Schild der botanische Name verzeichnet ist. Inzwischen bin ich schon so

Panino di Anguillo

Alleingang Bari, Etappe 9, Padua – Ravenna: 152 km, topfeben Puh, klarer Planungsfehler. 160 Kilometer sind mir zu viel nach einer Stadt, in der man einen Weinladen kennt. Egal, ob die Stecke eben bleibt oder nicht. Nur am Anfang schob der Wind. Ich schnitt durch die Hitze der Poebene. Zwischen