San Antonio

Alleingang Bari, Etappe 8, Feltre – Padua: 110 km, ca. 850 Höhenmeter. Padova ist die Stadt der Rituale. Pilgerstätte. Die Menschen strömen zum heiligen San Antonio. Auch ich überbringe ihm die aktuell anliegenden Fürbitten. Er ist unter anderem für alles zuständig, was man wieder finden will. Meine persönlichen Padova-Rituale umfassen

Komischer Vogel

Alleingang Bari, Etappe 7, Tesero – Feltre: ca. 87 km, ca. 2000 Höhenmeter. Es sind schon komische Vögel, die mit dem Rad die Pässe hochschnaufen. Am Passo Rolle bin ich heute in guter Gesellschaft gewesen. Die meisten sind locker vorbeigezogen. In Predazzo hat man sich für den Marcialonga Cycling vorbereitet.

Zuckertütchen

Alleingang Bari, Etappe 6, Cortina – Tesero: 96 km, ca. 2200 Höhenmeter Landschaftspanorama? Ich hatte schon bessere Bildideen, aber heute muss es sein. Königsetappe mit zwei Dolomitenpässen. Für die Insider: Erst Falzarego, dann Pordoi. In einer Kulisse, die den Atem stocken lässt. Da klettert man auf runde zweitausend Höhenmeter nur

Kilius-Bäumler

Alleingang Bari, Giorno di Risposo Wenn sich die Regenwolken verziehen, erkennt man, warum Anpezo schon Ende des 19. Jahrhunderts als Perle der Alpen, die Schönen und Reichen anzog. Man kann kaum ein Foto von Ort und Bergpanorama machen, welches nicht als japanische Kitschtapete taugen würde. Jede Richtung fotogen, es sei

Ausrede

Alleingang Bari, Etappe 5, Lienz – Cortina d’Ampezzo: 77 km, ca. 1270 Höhenmeter Langsam beginnt sich mein Giro di San Marino den Namen zu verdienen. Stop gleich an der ersten Bar in Italien. Dann entlang der Drei Zinnen Rückseite nach Toblach. Gegenverkehr lässt sich besser fotografieren. Wie sich eine Stunde

Tunneltaxi

Alleingang Bari, Zell am Ziller – Lienz: 134 km, ca. 2600 Höhenmeter Heute keine Kulturbetrachtung, eher Körperschau. Zwei Pässe auf dem Programm. Am Gerlos waren meine Beine noch fein. Am Felbertauern wehrte ich mich erfolgreich dagegen, wieder zurück nach Mittersill zu rollen. Sagen wir so: Ich hatte heute ungefähr sechs

Griasdi

Alleingang Bari, Tappa 3, Bernried – Zell am Ziller: 120 km, ca. 1620 Höhenmeter Schöne Geste: Bereits am Achensee hat man mir ein Ziel aufgebaut. Aber ich bin nicht drauf reingefallen. Schließlich gab’s heute Rückenwindpremiere. Bin also wie Tom Dumoulin durch die Gluthitze des Zillertals geschnürt. Das gefällt mir schon

Aufsitz-Rasenmäher

Alleingang Bari, Krumbach – Bernried, Tappa 2: 117 km, 1080 Höhenmeter Bayern ist so toll, dass man es kaum aushält. Sanfte Hügel vor Alpenkulisse, sauber geteerte Landsträßchen, Trachtenparaden vor der Kirche, viele Menschen sausen auf Aufsitzrasenmähern durch ihre Vorgärten. Bin ja auch selbst schuld, wenn ich samstags die Landstriche quere,

Dosenkeller

Alleingang Bari, Tappa 1: Plieningen – Krumbach, 155 km, 1780 Höhenmeter Krumbach verheißt wenig. Manche kennen das Mineralwasser. Alle kennen den berühmtesten Sohn des Stadt: Thomas Tuchel. Der Asket steht nicht gerade für ausgelassene Lebensfreude. Stilecht der Empfang: „Herr Sautter, das wollen sie jetzt nicht hören, aber ihre Reservierung ist

Kraftfutter

Alleingang Bari, Fase di Formazione Vor etwa zwanzig Jahren erkannte man an weißen Fahrzeugen: Es ist ein Zuhälter oder ein Werber. Das gilt heute noch. Mit diesem Gerät starte ich morgen meinen Giro di San Marino. Also den winzigen Bruder des Giro d’Italia. Für die Experten: das Ding nennt sich

Bogenschießen

Romafahren, Tappa Finale, Ternana – Roma, 100 km, ca. 1450 Höhenmeter Finale Grande: Das römische Marmorstadion ist umringt von den klassischen Helden des Sports. Alle Disziplinen sind vertreten. Sogar Bogenschießen. Radfahren fehlt. Also stelle ich mich gleich auf den freien Sockel. Falls es mir da oben zu langweilig wird, ziehe

Das Offenbach des Südens

Romafahren, Tappa dodici, Perugia – Ternana, 90 km, ca. 1020 Höhenmeter Bilderbuchtag, von Perugia auf der Landstraße der Sonne entgegen. Pittoresk wie ein kitschiges Bild in einem durchschnittlichen Hotelzimmer. Die Umbrer bauen ihre Straßen nicht im Tal, sondern über die Rücken der Hügel. 360-Grad-Idyll. Man weiß gar nicht wohin schauen,

Scamorza

Romafahren, Tappa undici, Arezzo – Perugia, 90 km, ca 1.050 Höhenmeter Zugegeben, es war nicht mein bester Tag. Trotz flachem Profil musste ich beißen. Um die Dreckpfütze, die man Lago di Trasimeno getauft hat, duellierte ich mich mit eisigem Ostwind. Auch zur umbrischen Straßenbaukunst könnte ich in einem kurzen Impuls-Vortrag

Angeber ohne Tacho

Romafahren, Tappa dieci, Borgo San Lorenzo – Arezzo, 103 km, ca. 1030 Höhenmeter Genau so! An Tag 10 spüre ich erstmals Rückenwind. Ich gleite durch das flache Chianti Rufina wie ne Vespa. Nur ohne Gestank. 35er-Schnitt flach, mindestens, das kann ich leicht behaupten, weil mein Navi-Tacho schon vor einer Woche

Kommunion

Romafahren, Tappa Nove, Bologna – Borgo San Lorenzo, 95 km, ca. 1.350 Höhenmeter Puh, trotz Ruhetag schwere Beine. Und dann auch noch zwei Appenin-Pässe heute. Der Paso di Raticosa lag noch in der Sonne. Aber schon unten am Passo di Gioco wurde es feucht. Wer Bilder von der heutigen Etappe