23 Aug Mamil
Alpträumchen, Tappa Tre: Tre Cime de Lavaredo – Quero, 130 km, ca. 1600 Höhenmeter
Unter runden hundert Goretexanerinnen und Goretexanern fiel ich heute morgen als MaMiL auf (Middle-aged man in Lycra). Nichts gegen Berghütten, aber eines Tages werden Menschen verstehen, dass man Aussicht nicht essen kann. So hielt ich mich nur kurz mit der Frühstücksbehauptung auf und stürzte mich senkrecht ins Tal. Über den Tre Croci ging’s runter nach Cortina und gleich auf der anderen Seite wieder hoch. Ziemliche Wagenkolonne am Anfang. Doch die Busse ziehen zum Falzarego. Ich bog mittendrin ab zum Giau, dem einzigen Pass, bei dem sich die Radfahrer mit Nennung des Passnamens grüßen. Die Nordauffahrt ist wunderschön. Für meinen Geschmack vielleicht etwas zu lang. Erst nach angenehm endloser Schussfahrt hatte man für mich eine Bushaltestelle freundlich zurecht gemacht – verbunden mit dem Vorschlag, auf die Öffentlichen umzusteigen. Ich lehnte dennoch ab und zog den Vieruhrcaffé vor. Der wirkte Wunder. Danach war’s das Revier des GranRouleurs. Ich zog hinaus in Richtung Valdobbiadene. Flach und schneidig. Rein die Weingegend! Jetzt sitze ich günstigen B&B mit teurer Küche. Sogar Bebberristorante. Empfehlungen rechts und links des Eingangs so zahlreich wie Ichwarda-Kleber auf einem Passschild. Nichts gegen Berghütten, aber Urlaub geht halt durch den Magen. Erkenntnis des Tages: Der Ostanstieg auf den Monte Grappa ist im Quäldich-Portal mit der Bemerkung versehen: „Für Fans steiler Rampen“. Danke für die Entscheidungshilfe. Es bleibt für morgen bei der flachen Route um den Berg herum – und den Grappa bitte im Glas. Danke.