Die Lage der Amateure - Texter Sautter
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Die Lage der Amateure

Jaja, ist ja schon gut, gestern Abend habe ich schon genug gesprochen – und möglicherweise auch manches, was ich besser nicht gesagt hätte. Darum bleib ich mal ganz ruhig – und gebe nur wieder, was Moritz Werz über die Podiumsdiskussion von fupa.net geschrieben hat. Trotz meiner Mitwirkung: eine sehr anregende Veranstaltung. Danke für die Einladung an Moderator Maisel von Veranstalter fupa.net, danke für die guten Bürger an das Team vom SV Eintracht Stuttgart. Hier der Bericht von Moritz Werz:

„Die Atmosphäre im Amateurfußball ist einfach toll“

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Von wegen den Amateuren geht die Luft aus: „Fußball ist geil!“, sagt Bernd Sautter, ein Kenner der Szene, „wir können überall spielen – wenn es sein muss, auch auf der Obstwiese. Dann sind halt die zwei Bäume unsere Tore.“

Kurzweilig, ohne verbale Fouls, verlief die Talkrunde „Gleiche Höhe“ im Vereinsheim des SV Eintracht Stuttgart. Thema des rund 90 Minuten dauernden Gesprächs: „Quo vadis, Amateurfußball?“ Hoch droben, in Degerloch, unterm Fernsehturm, stellten Sautter, dessen Heimatklub der TSV Aurich ist, Gökhan Dogan, Trainer des Stuttgarter Bezirksligisten Sportvg Feuerbach, und Philipp Maisel, der Projektleiter des Fußballportals „FuPa“, den Reiz und die Begeisterung des Amateurfußballs heraus.

Als Vertreter des Fußball-Bezirks Stuttgart mit am Ball: Harald Müller (TB Untertürkheim). Der ehemalige rechte Verteidiger ging vor knapp 30 Zuhörern in die Offensive: „Der Fußball kommt nun mal von unten, das ist die Basis. Hier gibt es die Grundlagen. Und die Atmosphäre im Amateurfußball ist einfach toll.“

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Gökhan Dogan, seit März 2015 für die Nord-Stuttgarter aktiv und zuvor der sportliche Übungsleiter beim FC Stuttgart-Cannstatt, ging sogar noch einen Schritt weiter: „Man kann den Alltag und die Probleme ausblenden – das ist Fußball.“

Bernd Sautter, „Groundhopper (zu deutsch „Spiel-Hüpfer“), reist leidenschaftlich gerne, sammelt Fußballplätze und -stadien: „Wer den Virus Fußball hat, kriegt ihn zeitlebens nicht mehr los. Ich bin mir sicher: Der Fuß ist eigentlich gemacht, um gegen den Ball zu treten.“

Humoristische, kabarettistische Züge hatte die vom Fußballportal „FuPa“ wieder ins Leben gerufene Talkreihe „Gleiche Höhe“ im Guts-Muths-Weg angenommen – sportlich, gute Unterhaltung war Trumpf. Schräglage, so heißt die Betreiberfirma des Sportheims vom SV Eintracht Stuttgart. Leichte Schräglage kam in den Räumen hinterm Gazi-Stadien nur einmal auf. Als es um den strittigen Punkt ging, wie schädlich Sonntag-Nachmittagsspiele im Profibereich für den Amateurfußball sind. „Wir haben Probleme, wenn der VfB sonntags spielt“, räumte Harald Müller ein, „müssen bis zu sieben Spiele verlegen, von Vereinen, die rund um die Stuttgarter Arena zu Hause sind.“ Bernd Sautter, der so manch‘ spannende Fußball-Geschichte in Baden-Württemberg kennt, beruhigt den Bezirkschef: „Freilich könnte die DFL den Kumpels an der Basis helfen. Ich bin mir aber sicher, auch wenn die These leicht gewagt ist, der Amateurfußball wird in Zukunft wieder steigende Popularität erfahren.“

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Einig waren sich die Fußball-Talker in einer anderen Sache – „Amateurfußball war früher mehr“! Einst galt das Sportheim der Vereine als der zentrale Treff, Geselligkeit war Trumpf. Die Gesellschaft, das Freizeitverhalten mag sich gewandelt haben. Angst um die Zukunft braucht sich die schönste Nebensache der Welt jedoch nicht zu machen – dem Fußball geht so schnell nicht die Luft aus.

Harald Müllers Appell: „Unsere Vereine müssen herausstellen, was sie auszeichnet. Warum dabei nicht auch andere Abteilungen mit einbinden.“

Sie haben noch nicht genug vom Amateurfußball-Talk „Gleiche Höhe“? Reinklicken: www.fupa.net

(Vielen Dank an Moritz Werz für die feinen Zeilen, merci an das Team von fupa.net für Einladung, Film und Bilder)