An der Grenze

Ausrollen nach Annaberg, 57 km, 600 Höhenmeter Die Athletin auf den Skirollern war fast so schnell wie wir. „Wintersportler werden im Sommer gemacht“, sagte sie in lockerem sächsisch, als ich ein paar Meter neben ihr rollte. Puh, war die fit. Wie gut, dass wir uns nicht zu den Sportlern zählen,

Tote Oma

GRENZERFAHRUNG, ETAPPE 6: Pirna – Olbernhau, 81km, 1.200 Höhenmeter Mittagessen bei einer uninzeniert-urigen Metzgerei in Altenberg. Was wohl die „Tiegelwurst“ sei, wollten wir wissen. „So ne Grützwurst.“ Die alte Metgzersfrau interpretierte richtig, dass wir mit der Antwort wenig anfingen und schob nach: „Wir sagen auch tote Oma dazu“. „Aha, dann

Hilfshaas

Grenzerfahrung, Etappe 5: Cottbus – Pirna, 138 km, 800 Höhenmeter. Nein, das sind nicht die Bilder, die man von uns sehen will: Die windschlüpfrigen jungen Männer am Straßenrand bei der Flickschusterei. Hatte ja vor der Reise ein wenig Bammel ausgerechnet in Pirna hängen zu bleiben. Weil kein Antinazispray dabei. Das

Junger Mann

Grenzerfahrung, Etappe 4: Reitwein – Cottbus, 120 km, 650 Höhenmeter Artenreichtum an der Oder natürlich enorm. Viele Ornithologen dort. Auch Botaniker streifen durch die Auen. Für die Möven braucht man keinen Feldstecher. Die kann man sogar als Radfahrer erkennen. Intelligente Viecher sind das übrigens. Um Muscheln zu knacken, lassen sie

Marsinhalation

Grenzerfahrung, Etappe 3: Pasewalk – Reitwein 170 km. Nach runden 120 Kilometern waren wir ganz schön im Eimer. Blöd nur, dass noch weitere 50 auf dem Routenplan standen. Aber heute nichts zu meckern. Super Etappe. Super Rückenwind. Super Oder! Und immer wenn wir im Eimer waren und eigentlich eine einladende

Regierungszug

Grenzerfahrung. Etappe 2: Greifswald – Pasewalk, 130 km, flach „Das ist gut fürs Tagebuch“, bemerkte Michl nach rund 10 Kilometer Fahrt, als ich bemerkte, einen nicht gänzlich unwichtigen Teil des Gepäcks im Hotel stehen gelassen zu haben. Immer wenn etwas gut fürs Tagebuch ist, hat es was mit Extrakilometern zu

Hygienemücken

Grenzerfahrung, Etappe 1, Kap Arkona – Greifswald 170 km, 600 Höhenmeter Etwas rechtwinkliger Menschenschlag hier in Südschweden. Hätten die lockeren Dreikronen vielleicht etwas länger hier bleiben sollen, nachdem der schwedische König am Kap Arkona die Treppe hoch ist, um das Land zu erobern. Schweden ist das meist übersehene Nachbarland Deutschlands.

Voll fokussiert

Jetzt echt? Schon wieder so ne Tour? Vielleicht sollte ich vorher überlegen, warum ich mich darauf freue. Wenn Bata Illic oder Costa Cordalis sich einst fürs Dschungelcamp hergegeben haben, stand auch die Frage im Raum, ob das unbedingt hätte sein müssen. Costa und Bata redeten sich damit raus, dass es

Dschungelcamp

Jetzt echt? Schon wieder so ne Tour? Vielleicht sollte ich vorher überlegen, warum ich mich darauf freue. Wenn Bata Illic oder Costa Cordalis sich einst fürs Dschungelcamp hergegeben haben, stand auch die Frage im Raum, ob das unbedingt hätte sein müssen. Costa und Bata redeten sich damit raus, dass es

Wie auf Schienen

Bald geht das wieder los. Einige Zeit sah es so aus, als wäre sogar mein Trainingszustand einigermaßen passabel. Irgendwie eine Coronafolgeerscheinung, nur dass man nicht mehr so allein ist auf den Radwegen des Landes. Plötzlich fahren alle. Sogar Kumpel Dietrich, der bis dato noch keine Spur von Rennradliebe erkennen ließ,

1A Zinken

Passkontrolle Nachtreten, Etappe 3: Innertkirchen – Visp90 km, ca. 1850 Höhenmeter Der eigentliche Grund, warum wir zum Nachtreten antraten, war dieser gar grimslige Pass, der sich im Frühjahr extrem garstig präsentierte, inklusive Wolken, klirrender Kälte, Lawinen und einer saftigen Komplettsperrung. Dickköpfe wie wir reagieren darauf mit besonderer Sturheit. Manchmal nicht das

Oh Susten

Passkontrolle Nachtreten, Etappe 2: Vierwaldstätter See – Innertkirchen72 km, ca. 2000 Höhenmeter Was ein Privileg! Das Reisen sowieso. Aber vor allem, dass wir beide Freischaffenden uns einen Wochenanfang frei schaffen können. Megaprivileg. So kannst du ohne Blechkarawane die Pässe genießen. Tatsächlich: Heute nur kümmerliche Pensionistenchapter unterwegs. Die Fettkutten der üblichen Midlifecrisis-Lederäffchen

7fuffzich

Passkontrolle Nachtreten, Etappe 1: Zürich – Vierwaldstätter See107 km, ca. 1700 Höhenmeter Die Sonne scheint. Der Belag rollt. Die Radwegstreifen sind vorbildlich markiert. Zwei Espresso im schäbigen Pappbecher machen siebenfuffzich. Wir sind in der Schweiz. Rütischwur vom Mai. Da waren in Rüti in die Bahn gestiegen, wegen Sturzregen bei 4 Grad,

Abbruch

Friedensfahrt Finale Man sollte fit sein, wenn man es mit den Bären in den Karpaten aufnehmen will. Die Fitness, das muss ich zugeben, geht mir gerade völlig ab. Eigentlich wollte ich noch bis nach Lemberg in die Ukraine strampeln, aber das Schöne am Alleingang ist eben, dass man auch allein

Sagan

Ruhetag in Zilina (SLW) Zugegeben, ein Sonntag in Zilina zu verbringen, hatte ich nicht geplant. Beine, Kopf und Hintern haben jedoch eine Pause verdient. Der Ort ist zweifellos würdig, schließlich stammt Peter Sagan aus Zilina. Dreimaliger Weltmeister und siebenmaliger Gewinner des Grünen Trikots der Tour de France. Die Laudatio auf